Silentium.

Ein Mord in einer katholischen Jungenlehranstalt, dazu noch ein besonders ekelhafter: Der ehemalige Schüler, der einen ehemaligen Lehrer/Betreuer der sexuellen Nötigung bezichtigt hat - ausgerechnet als letzterer kurz vor der Übernahme eines Bischofsamts steht - wird in mehr als zwanzig gut abgepackte Pakete zerlegt in einem Billardtisch gefunden. Detektiv Brenner übernimmt in seiner unnahmlichen Weise den Fall und kommt einer Verstrickung vom Internat, Salzburger Festspielen und Eheanbahnungsinstituten auf die Spur.Der Stil, in dem Wolf Haas schreibt, ist gewöhnungsbedürftig, da er oft mit nur wenig Sprache auskommt (d.h. Sätze extrem verkürzt) und - besonders in der Perspektive Brenners - oft sehr bildhaft spricht. In dieser Sprache liegt aber auch der Reiz des Romans. Haas schreibt nicht in einer sterilen, farblosen Sprache, sondern im Gegenteil mit Witz und unerwarteten Tönen. Dass in diesem Buch - wie in anderen von Haas - auch die erzählte Geschichte außergewöhnlich ist, macht es umso lesenswerter.

..... denn wer derzeit Silentium liest, wird feststellen, dass das Buch völlig unerwartet an Aktualität gewonnen hat.Wolf Haas stellt in "Silentium" in seinem gewohnten Schreibstil (der sog. "simulierten Oralität")wie gewohnt die Abgründe der Menschheit mit einer fast provozierenden Selbstverständlichkeit dar.Auf der einen Seite das katholische Jungeninternat, dessen ehemaligem Leiter plötzlich sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Auf der anderen Seite das Salzburger Festspielhaus, dessen Besitzer bereit sind, im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen zu gehen, um mit der Konkurrenz mithalten zu können.Hieraus ergibt sich eine spannende Handlung, die schockiert und in keinem Fall vorhersehbar ist.Vor allem die vielen intertextuellen Anspielungen, der starke Hang des Erzählers zu Abschweifungen und der schwarze Humor des Autors machen das Buch sehr kurzweilig.Und ob dus glaubst oder nicht: Ich finde ja, dass "Silentium" der beste Brennerroman ist.

Anfänglich hatte ich Mühe mich an den Stil von Haas zu gewöhnen. Aber irgendwie faszinierte mich Brenner. Doch irgendwie auch streckenweise fad. Richtig logisch ist das Ende nicht. Naja ganz nett.

Schon wieder ein Autor, dessen unterhaltsame Sprahcgewalt mir gut gefällt.

Mir hat das Buch besser gefallen als der Film.Zwar wird wenig Spannung erzeugt, aber meinen Geschmack hat es getroffen.Haas hat seinen eigenen Schreibstil. Entweder man mag diesen oder man mag ihn nicht.Ich würde es weiterempfehlen.