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A**R
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J**F
Ein Buch der späten 70er, aber immer noch aktuell
Beim Lesen des Buches muss man sich bewusst sein, dass es in den späten 1970er Jahren geschrieben und Anfang der 1980er Jahre veröffentlicht wurde. Der Autor konnte also nicht wissen, dass wenige Jahre später "Body Modifications" in breiten Bevölkerungsteilen weltweit Anklang finden werden, und sich somit der etwas larmoyante Schwanengesang auf den Untergang der japanischen Tätowierkunst als voreilig herausstellen sollte.Im ersten Teil beschreibt der Autor die Geschichte der Tätowierung auf Japan, welche vor über 2000 Jahren beginnt. Über die Jahrhunderte wurden, wie anderswo, Tätowierungen als Verschönerung, als Talisman, für religiöse und kulturelle Zwecke in die Haut eingebracht, aber auch als Strafe mit dem Zweck eines "ewigen Prangers" auf Kopf und Armen. Natürlich darf die Edo-Zeit mit den Holzschnitten (ukiyo-e), der bebilderten Novelle Bidan Suikoden, und den weit verbreiteten Bodysuit-Tattoos (irezumi, horimono) nicht fehlen. Auch auf die Nach-Edo-Zeit, mit ihren Verboten, der (ironischerweise) in Japan tätowierten neuen Europäischen Machtelite, und die Aufhebung des Verbots in den späten 1940er Jahren wird hingewiesen.Im zweiten Teil geht der Autor auf die klassische Bildersprache der japanischen Tätowierungen ein, welche hier fast ohne Ausnahme als Bodysuits dargestellt werden. Dieser Teil ist jedoch nur von kleinem Umfang und geht nicht in die Tiefe, welche ich erwartet hätte.Interessant ist der dritte Teil, in welchem auf die Soziologie von den Tätowierten eingegangen wird: Warum lässt sich jemand in Japan tätowieren? Neben den "klassischen" Gründen (Initiationsritual, Individualisierung, Verschönerung) werden jedoch typisch japanische Themen aufgenommen: Clan-Bildung bzw. Zugehörigkeits-Ritual (nakama), Selbst-Definition, Talisman.Bemerkenswert ist die Feststellung, dass sich der Irezumi-Träger grundsätzlich für sich selbst und für andere Männer tätowieren lässt, ein Ganzkörper-Tattoo somit teilweise eine autoerotische und homoerotische Funktion hat. Dies als Schlussfolgerung dafür, dass sich - im Japan der 1970er Jahre - tätowierte Männer beim Autor beschwerten, dass die beworbenen Frauen ihre Tätowierungen als eher abstossend empfanden, und dass sie sich selbst oft im Spiegel und von anderen Männern bewundern liessen. Wahrscheinlich steckt in dieser Feststellung ein Körnchen Wahrheit, da Eitelkeit wohl eine Motivation darstellen kann. Ebenso aufgeräumt wird mit dem hartnäckigen Vorurteil, dass Träger von irezumi automatisch Yakuza-Mitglieder seien: Die grosse Mehrheit der Kunden der Meister gehen einer legalen Beschäftigung nach, und auch die Yakuza-Mitglieder suchen die Unauffälligkeit, welche die "reine Haut" verspricht.Im letzten Teil beschreibt der Autor die klassische Tätowiermethode und die Vorgehensweise der damaligen Meister, vom Verhältnis zwischen Meister und Kunden.Alles in Allem ist das Buch eine gelungene Einführung mit antiquarischem Charakter, welche in Japanese Tattoo eine reich bebilderte Fortsetzung findet. Sehr empfehlenswert, um seine Sammlung über japanische Tätowierungen zu vervollständigen, um auch die Anfänge vor dem Revival der Irezumi zu verstehen. Japanese Tattoo
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1 week ago
4 days ago